Parodontologie

Eine der Hauptursachen für Zahnlockerung oder Zahnverlust ist die sogenannte Parodontitis, eine Erkrankung des Zahnhalteapparates, bestehend aus Knochen und Zahnfleisch. Es handelt sich dabei um eine bakterielle Infektion, die multifaktoriell begünstigt wird. Eine große Rolle dabei spielen genetische Faktoren, Nikotinkonsum, mangelnde oder falsche Mundhygiene usw. Durch die Parodontits kommt es zu einem qualitativen und quantitativen Abbau des Zahnhalteapparates.

Bevor die Behandlung einer Parodontalerkrankung beginnen kann, ist es sinnvoll eine gründliche Anamnese durchzuführen. Bei dieser werden ein intraoraler und ein extraoraler Befund, sowie ein spezieller Parodontalbefund erhoben. Das Anfertigen von Röntgenbildern ist meist ebenso notwendig.

Schon bei den ersten Anzeichen einer Parodontitis, welche sich als Gingivitis, also einer Zahnfleischentzündung, präsentiert, sollte die Behandlung beginnen. Bei einer Gingivitis ist eine regelmäßige Zahnsteinstein- und Plaqueentfernung sinnvoll. Am wichtigsten ist jedoch die richtige Pflege zu Hause.

Hat sich eine Parodontits, also ein progressiver, entzündlicher Knochenabbau eingestellt, ist eine Parodontosetherapie notwendig. Je nach Befall und Situation geschieht diese durch eine geschlossene oder offene Kürettage. Bei der geschlossenen Kürettage wird eine intensive Reinigung und Desinfektion der Wurzeloberflächen unter örtlicher Betäubung durchgeführt, ohne dass das Zahnfleisch abgeklappt werden muss. Die offene Kürettage bedingt das Abklappen des Zahnfleisches von den befallenen Zähnen, damit die Wurzeloberflächen unter Sicht gereinigt und Entzündungsgewebe entfernt werden kann.

Um Parodontalerkrankungen dauerhaft zu vermeiden, ist es oftmals sinnvoll, mittels sogenannter „Poolproben“ das für die Entzündungen verantwortliche Erregerspektrum genau zu bestimmen. Anhand er gewonnenen Ergebnisse können mit einer gezielten Antibiotikatherapie die krankmachenden Bakterien in der Mundhöhle dauerhaft reduziert werden. Ebenso lassen sich dadurch auch genetische Faktoren genau analysieren.